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Das Atomkraftwerk Brokdorf - eine kurze fotografische Annäherung

Ein völlig anderes Erscheinungsbild als der häßliche schwarze Atomquader in Brunsbüttel bietet das Atomkraftwerk Brokdorf, in der Wilstermarsch an der Unterelbe gelegen.

An einem sonnigen Tag mutet das Bauwerk, zumindest aus der Ferne, eher als ein orientalischer Prachtbau an: Weithin leuchtet fast blendend weiß das halbkugelförmige Reaktorgebäude hinter dem Grün des breiten Elbdeiches. Keine Dampfwolken aus Kühltürmen verraten etwas von den gewaltigen Energieumwandlungs- und nutzungsprozessen und der tödlichen atomaren Gefahr in dem weißen Gebäudekomplex mit dem 3765 Megawatt-Reaktor.

Stutzig wird der Besucher erst beim Hören von dumpf knallenden Druckwellen, deren Ursache sofort klar wird, wenn man am Elbufer die Kühlwassereinleitung entdeckt hat. Aus zwei mächtigen Rohren stößt in heftigen Schüben das Kühlwasser heraus und erzeugt in einem abgegrenzten Bereich der Elbe starke Brandungswellen.

An schönen Wochenenden ist Brokdorf ein beliebtes Ausflugsziel. Ein entlang der Elbe geführter Radweg lädt zu Touren ein. Nichts deutet eigentlich mehr darauf hin, dass Brokdorf über Jahre hinweg bereits während der Bauphase Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen war, in denen die Polizei mit großer Härte gegen DemonstrantInnen vorging.

Als das Atomkraftwerk im Jahre 1986, gerade fünf Monate nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, von der PreußenElektra (Preag) in Betrieb genommen wurde, führte dieses in ganz Deutschland zu Protestaktionen der Anti-AKW-Bewegung. Darunter waren auch zwei Großdemonstrationen in Hamburg und Kiel. In Hamburg versammelten sich etwa 15000 DemonstrantInnen auf dem Heiligengeistfeld, eben jenem Ort, wo drei Monate zuvor bei einer Demonstration etwa 800 Menschen von der Polizei in einer rechtswidrigen Aktion stundenlang eingekesselt waren. Es folgten jahrelang mit großer Regelmäßigkeit Demonstrationen und Aktionen in Brokdorf, aber auch beim AKW Krümmel und an anderen AKW-Standorten. Politiker stritten heftig um den Atomausstieg. Prozesse gegen den Betrieb des pannenträchtigen AKWs Brokdorf wurden geführt und letzlich verloren.

In der Rechtsprechung verewigt hat sich Brokdorf durch das sogenannte Brokdorf- Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 1985, wonach DemonstrantInnen Ort und Zeit des Aufzuges frei wählen können. So sei zum Beispiel das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit grundsätzlich höher zu bewerten als der fließende Autoverkehr.

Die Debatte um den Atomausstieg wird zur Zeit wieder belebt durch die Forderungen der CDU-Ministerpräsidenten Wulff und Oettinger, welche Verlängerungen der AKW-Laufzeiten fordern und damit den Atomkonsens aufweichen wollen.

Das leidige Thema wäre endlich vom Tisch, würde die angebliche Mehrheit der AtomkraftgegnerInnen in Deutschland nicht nur Lippenbekenntnisse bei Meinungsumfragen abgeben. Man muss nicht unbedingt demonstrieren, sich auf Schiene oder Straße setzen, um dort Castortransporte zu blockieren. Starten Sie Ihren Internetbrowser, ein Mausklick auf www.stromwechsel-jetzt.de - und schon schalten Sie Ihr persönliches Atomkraftwerk ab, indem sie zu einem atomstromfreien Anbieter wechseln.

Diese Fotos können im Format 750x500 angesehen werden.
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© Gisela und Joachim Petersen

Am 31.10.2005 fotografiert mit Canon EOS 10D (3072x2048 Pixel) als RAW.

Siehe auch:
AKW Stade - eine kurze fotografische Annäherung
AKW Brunsbüttel - eine kurze fotografische Annäherung
AKW Krümmel - eine kurze fotografische Annäherung
Nie gebrütet: Schneller Brüter in Kalkar
Anti-Atom-Seite bei Subkontur mit vielen Fotoberichten.