Fährt man mit dem Fahrrad auf dem Elbdeich von Damnatz kommend in Richtung Kaltenhof, überquert dabei die B 191, dann fallen einem irgendwann im satten Grün des westlichen Elbvorlandes einer langgestreckten Raupe gleich die rostigen Bögen einer Brückenruine auf, welche kurz vor dem Elbufer jäh abbrechen.
Es sind die Reste der Dömitzer Eisenbahnbrücke, welche einst mit ihren 25 Pfeilern und 24 Brückenbögen mit einer Länge von ungefähr 1000 m die Elbe samt Elbvorland überspannte und seit 1873 Lüneburg und Wittenberge per Eisenbahn verband.
Am 20. April 1945 wurde die Brücke durch einen Luftangriff der Allierten im Bereich der Elbüberquerung zerstört. Da die Elbe die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik bildete, erfolgte kein Wiederaufbau. Im Gegenteil: 1987 baute die DDR die auf ihrem Gebiet liegenden Brückenteile vollständig ab, während auf der westlichen Seite die noch vorhandenen 16 Brückenbögen unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Nach der Wiedervereinigung und dem Bau der Elbstraßenbrücke gab es Bestrebungen, welche sich für einen Wiederaufbau der Brücke einsetzten.
Nicht nur für Freunde der Eisenbahntechnik ist die Stahlfachwerkkonstruktion ein sehenswertes historisches Baudenkmal. (Fotos vom Mai 2006)
Weiterführende Informationen www.doemitz.de
Im April 2010 wurde die Brücke mit 70000 qm Grundstücksfläche von der Deutschen Bahn im Rahmen einer Versteigerung an einen niederländischen Investor verkauft. Dieser hat offensichtlich die Beseitigung des Baum- und Strauchbewuchses im Gemäuer veranlasst, so dass ein weiterer Verfall dieses historischen Denkmals erst einmal aufgehalten ist. Unsere neueren Fotos vom 05.05.2011 finden Sie im Menü Orte.