Das etwa 2000 Einwohner zählende Fachwerkstädtchen Lenzen liegt ganz im Nordwesten des Naturparks "Brandenburgische Elbtalaue". Der historische Stadtkern ist noch weitgehend erhalten und wurde zum Teil liebevoll restauriert. Gleichwohl scheinen etliche Häuser vom Zerfall bedroht. Um deren Erhalt ist die Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischem Stadtkern" des Landes Brandenburg bemüht.

 

 


Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählt die Burg Lenzen, die zu einem "Europäischen Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation" ausgebaut wurde. Neben der Burg sind die St.-Katharinen-Kirche und der Stumpfe Turm weitere Zeugnisse aus der über tausendjährigen Geschichte dieser Stadt. Am Flüsschen Löcknitz gelegen und nicht weit von Elbe und Rudower See entfernt kann der Besucher Lenzen als Ausgangspunkt für Erkundungen der umgebenden einmaligen Landschaft nutzen.

Die Elbtalaue bei Lenzen gehört zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Sie läßt sich hervorragend per Fahrrad auf dem Elbdeich erschließen. Von dort hat man den Blick auf das Deichvorland mit seinen Wassern, Weiden und prachtvollen alten Eichenriesen. Diese wie auch Eschen und Ulmen zeugen von dem Auenwald, der einst die Elbauen bedeckte, dann aber zum großen Teil der Abholzung zum Opfer fiel. Das Land Brandenburg ist dabei, neue Auwald-Projekte zu realisieren.

Im zeitigen Frühjahr (April) bietet die Elbtalaue einen besonders schönen Anblick: Das junge noch helle Grün der Weiden spiegelt sich in den tiefblauen Wasserflächen diesseits und jenseits des Deiches und  bildet einen lebhaften Kontrast zu den warmen Farben vertrockneter Gräser. Störche beleben die feuchten Wiesen auf der Suche nach Nahrung oder Material für den Nestbau. Die Brutzeit steht bevor, und mit etwas Glück kann man sogar das Paarungsverhalten der Störche beobachten.

Trainierte Radfahrer können den Ausflug in die Elbtalaue zu einer Rundtour (ca. 28 - 30 km) nutzen, welche immer am oder auf dem Deich entlang von Lenzen in östlicher Richtung nach Lütkenwisch führt. Dort setzt man mit der Elbfähre zum niedersächsischen Schnackenburg über, radelt von dort entlang der Elbe zurück nach Pevestorf und kommt von dort mit der Fähre nach Lenzen zurück.

In westlicher Richtung von Lenzen aus faszinieren auf der landwärtigen Seite des Deiches  alte Bauernhäuser. Besonders sehenswert ist die im 15. Jahrhundert gebaute Backsteinkirche des Dorfes Mödlich.

In der Nähe der Stadt Lenzen liegt das Rambower Moor. Es gilt als eines der schönsten Durchströmungsmoore im Nordwesten von Brandenburg. In einem von Menschen weitgehend unbeeinflussten Zustand bietet es den Blick auf prachtvolle Erlenbruchwälder und auf den Rambower See, der von einem bis zu 500 Meter breiten Schilf- und Röhrichtgürtel umgeben ist.

Dieser bildet im Sommer einen idealen Brutraum für viele Vögel. Von Mitte Februar bis Ende November sind sogar Kraniche anzutreffen, welche das unzugängliche Gebiet als Brut- und  Aufenthaltsplatz sehr schätzen.

Ferner zeigen unterschiedliche Biotope wie Kohldistel- und Seggenwiesen sowie nährstoffarme Trockenrasen  Pflanzen, welche sonst nur noch selten anzutreffen sind.
Wer das Rambower Moor umwandert oder mit dem Fahrrad umfährt, findet am Wege auf vielen Schautafeln interessante Informationen.

 

 

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